Rückwärts (A Rükverc német fordítása)
A regényről megjelent tudósítások, kritikák

Von der Bahre bis zur Wiege
http://www.mottingers-meinung.at/istvan-kerekgyarto-rueckwaerts

August 26, 2014 in Buch
VON MICHAELA MOTTINGER

Er ist weder besonders klug, noch ist er ein besonders guter Mensch, und doch fragt man sich, warum er so enden musste – als Sandler, nackt, erfroren auf einer Budapester Parkbank. Er hatte doch auch gute Tage gehabt. “Rückwärts” ist der Titel des Romans, in dem der ungarische Autor István Kerégyártó grandios vom Dasein des Zsolt Vidra erzählt, beginnend mit seinem Ende und endend mit seiner Geburt. Ein wenig “Der seltsame Fall des Benjamin Button” von F. Scott Fitzgerald weht durch dieses Buch, das im September im Nischen Verlag erscheint. 

In jeder auch einzeln lebensfähigen Geschichte des Romans wird ein Lebensabschnitt eines restlos scheiternden Mannes erzählt, rückwärts, vom Ende bis zu den Anfängen noch vor seiner Geburt. Auch das Prinzip jeder einzelnen Episode ist rückwärts gerichtet. Keimt irgendwo Hoffnung auf, so wird der unglückselige Held immer wieder zurückgeworfen, jede Station macht ihn schwächer, er verliert Seite für Seite an Kraft und Menschenwürde bis zu seinem schrecklichen Tod, erniedrigt und beleidigt. Dennoch aber baut sich im universalen Unglück eine Wärme auf, die der dargebotenen Fatalität entgegen steuert. Als Leser sucht man und ergreift die Chancen auf eine mögliche Erlösung, die der Erzähler andeutet, aber konsequent und systematisch zerschlägt. Man verfolgt im Rückwärtsgang  Stationen zunehmender Aussichtslosigkeit; Glück bleibt einem vom Autor versagt. Vidra scheitert tragisch und gewinnt dennoch die Freundschaft des Lesers. Weil er einem trotz oder gerade wegen aller Rückschritte ans Herz wächst.

István Kerékgyártó: Rückwärts. Aus dem Ungarischen von Éva Zádor. 180 Seiten. Nischen Verlag.

www.nischenverlag.at
Wien, 26. 8. 2014

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